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puppenhaus:laterne

Messinglaterne für ein Puppenhaus

Geätzt mit Tonertransferdruck / Thermotransferdruck und Natriumpersulfat aus Messingblech. Der erste Versuch ging schief. Um das Ätzmittel zu schonen waren die zu ätzenden Linien zu dünn angelegt worden. Die Schnitte/Linien, die geätzt werden sollen scheinen eine gewisse Mindestbreite haben zu müssen, wahrscheinlich abhängig von der Materialstärke des Messingbleches. Die Dauer der Ätzung beträgt ungefähr 5 Stunden. Richtig temperiert und mit dem Ätzmittel in Bewegung geht das sicherlich entschieden schneller. Ich habe das Glas mit der Ätzlösung einfach auf den Ofen gestellt und hin und wieder geschüttelt und geschwenkt.

Ätzen der Laternenteile

Vorlage Transferdruck und Dachabwicklung Vorlage gedreht Laternenboden Abwicklung und Boden zusammen Klemmplatte im Dach Dachabwicklung und Dachgrundplatte

Laterne, 4x Boden, Klemmplatte

Fehlerhafter Ausdruck der Vorlage Der Toner hat nicht gehaftet und ist verrutscht. Dies passierte reproduzierbar bei mehreren Drucken immer an der selben Stelle. Abhilfe schaffte die Druckereinstellung zum Bedrucken von Karton.

Auf das Messingblech übertragener Aufdruck Der Ausdruck wurde mit einer Textiltransferdruckpresse auf ein Stück Messingblech „aufgebacken“. Die Rückseite des Bleches wurde mit Lack aus einer Spraydose vor dem Ätzmittel geschützt. Das Messingblech muß vor dem Übetragen der Vorlage gesäubert werden und frei von Trennmitteln sein.

Halbfertige Ätzung Das Messingblech während des Ätzens. An den besonders schwarzen Stellen in den Kreisen ist das Messing schon komplett verschwunden. Die schwarze Farbe ist der übrig gebliebene Schutzlack der Rückseite.

Fertige Ätzung Es ist zwar noch Messing an den Trennstellen vorhanden, dieses ist jedoch nur noch hauchdünn und lässt sich manuell leicht entfernen (z.B. mit einem Messer oder Skalpell).

Ausgelöste und von Toner und Farbe gesäuberte Laternenabwicklung Von Toner und Lack mit Bremsenreiniger gereinigtes Ätzteil. Die Kanten werden noch verputzt und die drei kleinen, nicht komplett gelösten Teile herausgebrochen. An Stellen, an welche man nicht mit der Feile herankommt, leistet ein spitzes Messer gute Dienste. Die noch überstehenden Messinggrate lassen sich einfach abschaben.

Laterne

gekantete Laternenabwicklung Vor Beginn des Kantens sollte die Reihenfolge überdacht werden. Je nach vorhandenen Hilfsmitteln lassen sich sonst manche Kanten nur schwer biegen oder werden nicht exakt.

Verlötetes Laternenunterteil Zum Verlöten wurde die Lötstelle mit feinem Sandpapier gesäubert und dann mit einer Zange passend zusammengehalten.

Einrasthalterungen Eingelötete kurze Kupferdrähte im Laternenkörper. Diese Rasten dann in der Halterung im Dach ein.Die Enden des Drahtes wurden abgeflacht. Mit der Feile kann man auch die Passung an das Dach der Laterne noch anpassen.

Laternendach

Die ausgeschnittene Dachabwicklung Um das Dach leicht ausschneiden zu können habe ich die Abwicklung ebenfalls einfach auf das Messingblech „aufgebügelt“. Ausgeschnitten wurde dann mit einer alten Schere.

Gekantete Dachabwicklung In die Mitte der Dachabwicklung wurde ein kleines Loch gebohrt (0,8mm) und das Blech dann mittels eines kleinen Schraubstocks gekantet.

Aufhängung am Dach Die Laterne sollte von oben aufgehängt werden. In die Spitze des Daches wurde ein Loch 2,5mm Durchmesse gebohrt und ein rechtwinklig gebogenes Messingrohr eingesteckt.

Zum Einlöten in das Laternendach wurde das Röhrchen etwas länger gelassen. Man kann dadurch mit dem Lötkolbenauf das Rohr drücken und von der Seite ringsum Lötzinn zuführen. Nach dem Verlöten wurde das Röhrchen mit einem Bohrer gekürzt. Der Platz im Dach ist begrenzt und das Rohr darf nur so weit wie notwendig in das Innere des Daches überstehen. Es drückt sonst die später eingelötete Fassung darauf und kann einen Kurzschluss erzeugen.

aufgelötete Halteplatte Die Halteplatte dient der Verbindung von unterem Laternenteil und Dach sowie zur Befestigung der Fassung. Die Laschen in der Öffnung in der Mitte werden später aufgebogen und die Fassung daran festgelötet.

Halteplatte seitlich Nach dem Auflöten die Kanten mit einer Feile säubern. Die gekanteten Seiten der Halteplatte müssen frei sein und leicht schräg nach innen zeigen.

Halterung in Dach eingelötet Die Lötstellen können mit einem Schaber (oder Kante an der Stirnseite einer kleinen Feile) verputzt werden. Zuviel Lötzinn verhindert den festen Sitz der Laterne und strapaziert diese nur unnötig.

Befestigen der Fassung Die Fassung sollte so eingelötet werden, daß die Mitte der Glühlampe zentrisch im Kreis der Laterne sitzt. eventuell muss dazu noch etwas von den aufgebogenen Halterungen der Fassung abgeschnitten werden, da diese sonst über die Fassung hinausragen.

Erster Laternenversuch komplett Die erste Laterne ist komplett. Hier noch nicht endgültig verputzt und mit einer Halterung von oben aus einem Messingrohr mit 2mm Außendurchmesser. Als Stromleiter möchte ich einerseits das Laternengehäuse und das Messingrohr verwenden, der zweite Leiter wird mit einer Litze durch das Rohr geführt. Die runde Scheibe über dem Dach ist das herausgeätzte Stück aus dem Bodenteil. Diese Laterne wird mit Magneten über der Eingangstür des Puppenhauses abnehmbar befestigt.

„Serienproduktion“ Einblasen von Luft versetzt die Lösung in Bewegung, verbessert und beschleunigt den Ätzvorgang. Im Glas befinden sich die Teile für 3 Laternen. Da noch einige Laternen mehr benötigt wurden erfolgte eine kleine Serienproduktion. Durch einen Fehler in der verwendeten Vorlage waren alle Teile der Abwicklung voneinander getrennt. Das verlöten ging aber problemlos. Wenn kein passendes Werkzeug zum Kanten der Abwicklung vorhanden ist könnte dies sogar einfacher sein.

Verkupferte Laterne Das sichtbare Zinn an den Lötstellen gefiel mir nicht richtig. Hier der Versuch einer verkupferten Laterne. Nach peinlichst genauer Säuberung von Flussmittel und Entfettung wurde die Laterne in der verbrauchten Ätzlösung verkupfert. Die Laterne wurde an eine Autobatterie angeschlossen (Minus an Laterne) und in die Lösung gehängt. Diese wurde wieder durch einblasen von Luft in Bewegung gehalten.

Scheiben für die Puppenhauslaterne

Um das Licht etwas zu Streuen benötigt die Laterne natürlich auch Scheiben. Passendes Material kann man im Bürobedarf in Form von Heftern, Sammelmappen und Versandmappen finden. Diese werden häufig aus transparentem, leicht angerautem Kunststoff hergestellt und sind auch in verschiedenen Farben erhältlich. Die vier Seitenscheiben können als Abwicklung ausgeschnitten werden. Hält man die Laterne unter die Folie können die Seitenteile auf dieser aufgezeichnet und anschließend ausgeschnitten werden. Die quadratische Scheibe für den Boden kann einzeln geschnitten werden. Eventuell muss im Bereich der eingelöteten Kupferdrähte zum Einrasten des Daches am oberen Rand der Laterne noch etwas angepasst werden.

Ausgeschnittene Scheibenabwicklung

Bewährt hat sich auch, die Scheiben nur jeweils mit zwei Stück zusammenhängend zu schneiden und das quadratische Bodenstück, soweit überhaupt notwendig, einzeln in die Laterne einzulegen.

Fazit

Für eine dritte Laterne hatte ich den Boden direkt an die Abwicklung der Seitenteile angefügt. Diese Variante ist eventuell etwas schwieriger, da sie sich schlecht kanten lässt. Außerdem lässt sich ein einzelner Boden noch etwas in der Größe anpassen.

Anwendungsvarianten der Puppenhauslaterne

Wandlaterne mit Schalter

Die Laterne soll an einem Puppenhaus ohne feste Elektrik benutzt werden. Sie kann so z.B. mit doppelseitigem Klebeband neben einer Tür an der Wand befestigt werden. Material der Leiste ist Kirsche, der Schalter ist nur eingepresst. Sollte er irgendwann locker werden könnte noch ein Holz dahinter geklebt werden.

Leiste 20 mm breit, 12 mm dick 220 mm lang, Unterkante Schalter 50 mm, Bohrung für Laterne 170 mm

Verkabelung von hinten Um das Verdrehen der Laterne in der Holzleiste zu verhindern wurde noch ein Stück des Messingröhrchens angelötet, welches in einer Nut der Leiste liegt. Der Strom wird zum einen über die Messingteile der Laterne, zum anderen über einen Draht im Inneren der Röhrchen übertragen. Bevor die Leitung die Holzleiste am unteren Ende verlässt sollte noch ein Knoten als Zugentlastung gemacht werden. Dies ist auf den Fotos noch nicht geschehen.

Einzelne Laterne, batteriebetrieben

In dem Sockel der Laterne stecken zwei AAA Batterien, in der Laterne leuchten 4 SMD-LED. Zum Batteriewechsel kann die Bodenplatte der Säule abgeschraubt werden. Der Sockel ist aus Kirschholz und geölt. Eine einfache Lösung für die LED ist der Kauf einer batteriebetriebenen LED-Mini-Lichterkette. Diese gibt es vor Weihnachten überall billig (1-2 Euro) als „LED-Silberdraht-Lichterkette“ mit meist 20 LEDs zu kaufen. Die LEDs können einfach von der Kette abgeschnitten werden. Ist der Batteriekasten der Lichterkette für zwei 1,5V Batterien vorgesehen enthält er sogar gleich einen passenden Vorwiderstand. Die LEDs auf der Lichterkette scheinen meist kleine SMD-LEDs zu sein, die auf den Draht aufgelötet wurden und von einem Minitropfen Heißkleber eingeschlossen sind. Man muß nur vor dem Verlöten den isolierenden Schutzlack auf dem Silberdraht mit Sandpapier entfernen.

Wandlaterne am Puppenhaus

Die Laterne ist an dem Puppenhaus mit zwei Magneten befestigt. Diese übertragen gleichzeitig auch die benötigte Betriebsspannung. Als Vorteil dieser Lösung erhoffe ich mir, dass die Laterne einerseits beim Verstauen des Puppenhauses nach Abnehmen der Puppenhaustreppe nicht von der Puppenhausetage auskragt und dadurch beschädigt wird, andererseits soll sie, bei zu heftigem Spielen auf Treppe und Eingangstür, eher herunterfallen als verbogen und beschädigt werden.

puppenhaus/laterne.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/01 21:09 von 127.0.0.1

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