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kuckucksuhren:uhrwerk_reinigen

Das Uhrwerk einer Kuckucksuhr ist nicht trivial.

Es kommen zwar nur recht wenige Zahnräder zum Einsatz, jedoch das Zusammenspiel aus Zahnrädern und Hebeln muss genau passen. Diese Uhrwerke sind für mich ein Meisterwerk der Mechanik. Vor allem, wenn man bedenkt wann und vor allem mit welchen Mitteln sie gefertigt wurden.

Demontage des Uhrwerks

Um die Kuckucksuhr auch wieder zusammengebaut zu bekommen habe ich das Uhrwerk von allen Seiten fotografiert. Da auch auf Bildern nicht alles eindeutig zu erkennen ist wurde die Position vieler Teile in Skizzen festgehalten. Stifte bzw. Nägel habe ich direkt an ihrer Stelle im Papier der Skizze festgesteckt. Auf einigen Zahnrädern befinden sich eingekratzte Markierungen, jedoch konnte ich kein passendes Gegenstück entdecken. Die Bilder sind natürlich nur ein Teil der gemachten Fotos.

Reinigung des Uhrwerks

Als Lagersitze sind in die Teile der Holzplatine Messingröhrchen eingesetzt. Zur Reinigung dieser eignen sich diese Minibürsten aus dem Drogeriemarkt, welche für die Zahnreinigung gedacht sind, bestens. Es gibt eine Packungen mit verschiedenen Durchmessern, sodass man für alle Lagersitze die passende Bürste hat.

Die Metallteile legte ich in Tickopur (TR3, war vorhanden) ein und bürstete sie ab.

Da auch das Holz recht verdreckt war (teilweise einfach Staub und Dreck, aber auch Messingabrieb und vermutlich Ölreste) bürstete ich die Teile mit einer in der Tickopurlösung angefeuchteten Zahnbürste ab.

Bei den Holzteilen funktionierte das Tickopur hervorragend, für die Messingteile hätte es eventuell etwas besser geeignetes gegeben. Diese wurden teilweise etwas kupferfarben. Besonders die Aufzugsketten, welche vorher grau, fast wie verzinkt, aussahen, waren anschließend wie aus Kupfer. Meine Erklärung wäre, das eventuell das Zink sich über die Jahre aus der Messinglegierung löste, vom Tickopur entfernt wurde und das Kupfer übrigblieb. Da ich auch Eisenteile (kleine Nägel und Stifte) mit in das Bad gegeben hatte bekamen diese einen leicht kupferfarbenen Ton.

Die Teile der einzelnen Werke zusammen:

Uhrwerk:

Schlagwerk Schlagwerk Hebel Wachtelruf Hebel Kuckucksruf

Die Holzteile des Uhrwerkes habe ich nach dem säubern gewachst.

Allen Lagerstellen sah man an, dass die Kuckucksuhr wohl etliche Jahre gelaufen ist. Auf eine Überholung habe ich aufgrund mangelnder Werkzeuge und Kenntnisse über benötigtes Spiel und Toleranzen jedoch verzichtet.

Zusammenbau des Uhrwerks

Der Zusammenbau zum problemlos funktionierenden Uhr- und Schlagwerk erforderte etliche Versuche. Die Positionierung der Zahnräder in den Schlagwerken ist, ohne Erfahrung, nicht einfach. Mal ruft ein Vogel nicht bis zum Ende, mal bleibt der Blasebalg offen oder der Ruf läuft garnicht an. Nach dem Einbau der Kuckuckspfeifen musste ich die Schlagwerke nochmals öffnen, da diese etwas Vorlauf benötigen um die Blasebälge anheben zu können. Ich kann nun verstehen warum manche Uhrmacher diese Uhren nicht besonders mögen.

Nach dem Zusammenbau müssen die Lagerstellen geölt werden. Hier ist weniger mehr, das Öl darf sich nur im Lagersitz befinden und nicht das Holz benetzen. Das Holz saugt sonst das Öl aus dem Lagersitz heraus und die Welle läuft trocken.

kuckucksuhren/uhrwerk_reinigen.txt · Zuletzt geändert: 2024/03/01 21:09 von 127.0.0.1

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