Das Ziffernblatt der Kuckucksuhr besteht aus einer gedrechselten Holzscheibe mit aufgeklebten Zahlen aus vermutlich Zelluloid. Es fehlten einige Zahlen und das komplette Ziffernblatt hatte sich stark verbogen und lag nicht mehr auf dem Uhrengehäuse auf. Die fehlenden Ziffern konnte ich zum Glück bei Ebay kaufen, sie haben exakt das selbe Aussehen und Größe und sind vermutlich Originalersatzteile aus der Zeit der Herstellung der Kuckucksuhr. Um die Krümmung im Ziffernblatt zu beheben wurde es auf der Rückseite ca. 1,5 mm tief auf der Kreissäge ausgefräst und im rechten Winkel zur Maserung des Blattes dünne Eichenleisten aufgeklebt. Am Durchmesser des Ziffernblattes kann man auch gut die unterschiedliche Schrumpfung des Holzes in Längs- und Querrichtung zur Maserung sehen. Der innere Kreis ist 101mm hoch und 98mm breit.
Anschließend wurde das Loch für die Zeiger wieder geöffnet. Das modifizierte Ziffernblatt verzieht sich je nach Raumtemperatur immer noch, aber bei weitem nicht mehr so stark wie vorher. Wenn es endgültig auf der Uhr mit kleinen Stiften aufgenagelt ist behält es hoffentlich seine Form.
Die Position der Ziffern war nach dem Reinigen des Ziffernblattes nicht mehr zu erkennen. Eine passende Schablone mit der aufgedruckten Teilung erleichtert die Positionierung der Zahlen beim Aufkleben. Als Kleber habe ich erst Knochenleim verwendet, da ich im dümmsten Fall die Zahlen mit etwas Wasserdampf lösen könnte. Aufgrund der sparsamen Verwendung des Leimes löste sich jedoch eine Ziffer schon beim provisorischen Befestigen des Ziffernblattes an der Kuckucksuhr und einige weitere fielen innerhalb der nächsten zwei Tage ganz von alleine ab. Teilweise wurde an den Klebestellen der Schellack vom Ziffernblatt gerissen, teilweise haftete der Kleber absolut nicht an den Ziffern. Vermutlich hängt dies mit der starken Schrumpfung des Knochenleimes zusammen.
Der Schellack pur hat sich auch nicht als Kleber bewährt, er wird sehr langsam fest. Zum Schluss musste halt ein moderner Klebstoff genommen werden.